Die Familie PONS in Vars stammt aus der Markgrafschaft Salluzzo [Marquisat de Saluce] im Piemont in Norditalien. Sie kam wohl mit Jean Baptiste PONS und vielleicht auch dessen Eltern ca. 1601 bis 1614 nach Vars. Er gehörte sicherlich zu den protestantischen Flüchtlingen, die in dieser Zeit nach Guillestre und Vars- Escreins[ein Weiler, der heute nicht mehr besteht] flüchteten, weil diese ehemals selbständige Markgrafschaft ganz am Ende des 16. Jahrhunderts durch die Herzöge von Savoyen annektiert und ihnen am 17. Jan. 1601 von Frankreich überlassen wurde. Damit setzten wieder die Verfolgungen der Protestanten in diesen Lande ein.
Der Name PONS ist in Frankreich weit verbreitet, ebenso in Norditalien [Pons, Poncet, Pontet]. Er scheint sich aus dem gleichlautenden Vornamen PONS / PONCE entwickelt zu haben.
B. Die Familien PONS aus VARS im Dauphiné Refugiés in IMMENHAUSEN 1686 & MARIENDORF 1699
....................................................................................................................................................................................... 1] Jean Baptiste [Giovanni Batista] PONS aus der Markgrafschaft Saluzzo [Marquisat de Saluce] in NordItalien, R.P.R., Marchand [Kaufmann], * ... ca. 1590/1600, + ... nach 17. April 1652 Vars [lebte bei der Hochzeit der Tochter Louise noch in Vars], OO ... ca. 1620 N.N., * ... , + ... ................................................................................................................................................................................... 11]Louise PONS [PONTET], Refugiée in Immenhausen 1686-1687 & Mariendorf wieder ab 1699 [diese Witwe und drei ihrer fünf Kinder (André, Marie &Anne mit deren Mann Anthoine GALISSE sowie deren nicht genannten Kindern schworen öffentlich unter dem Zwang der Dragonaden in Vars vor dem katholischen Abbé Pierre COMBE und dem Châtelain Pancrace COUCOURDAN (Amtmann des reigierenden Fürst-Erzbischoffs von Embrun) am 22. Sept. 1685 in Vars von der R.P.R. (Religion Pretendu Reformé), der "angeblich reformierten Religion - mit dem Mundab" (zum Schein) und wurden als "Nouveau Converties" (Neukatholiken) in die römische Kirche gezwungen; sie verließen aber dennoch trotz staatlichem Verbot der Auswanderung nur wenige Tage später Vars, also über 3 Wochen vor Aufhe- bung des Ediktes von Nantes (Louise PONS überließ bei ihrer Flucht Ende September 1685 als Witwe "Veuve" von Pierre Caffarel ihren Besitz "1 Maison-Grange, Ecurier-meubles" für "4 lievres 10 sols" der "Anne BAROU, Witwe von Jean ROSTOLLAN); sie waren: am 1. Okt. 1685 in Genf - "Louise PONCE mit Söhnen & Tochter"; am 28. Dez. 1685 in Schaffhausen im Gasthaus POISSON untergebracht "Louise PONS, mere de Jean (environ 28 ans), mere de André (22 ans), mere de Marie (17 ans); am 16. März 1686 wurde sie mit ihren Kindern in Frankfurt am Main registriert "Louise PONTET, mere de Jean, André et Marie; dann finden wir sie am 30. März, 16. April & 16. Mai 1686 mit den Kindern "Jean et André CAFFARET - 4 personnes" sowie am 12. Dez. 1686Jean CAFFAREL, sa mére (= Louise PONS), 1 frère (= André) et une soeur (= Marie) - 5 per- sonnes" in Immenhausen in Hessen-Kassel wieder; wohl noch 1687 kehrten sie vermutlich in die Schweiz und von da eventuell in die Waldensertäler von Piemont zurück (für diese 12 Jahre gibt es keine Dokumente); Louise PONS kam jedoch 1699 nach der endgültigen Vertreibung der Waldenser durch Herzog Viktor Amadeus II. von Savoyen und die katholische Kirche nach Deutschland zurück und ließ sich mit Ihren nun erwachsenen Kindern Jean, Andre und Marie endgültig als "nouveau Refugiés" in Mariendorf nieder; wo schon von 1686 an ihre Tochter Susanne CAFFARE & ihr Schwiegersohn Pierre THOLOZAN lebten; ihre älteste Tochter Anne CAFFATEL, deren Ehemann Anthoine GALISSE mit den Kindern gingen nach Neu-Isenburg (siehe dazu das Familienbuch GALISSE); Louise PONS war bei ihrer ers- ten Flucht 1685 aus Vars bereits ca. 55 Jahre alt und ca. 70 Jahre alt, ehe sie sich 1699, vierzehn Jahre später, nach ihrer 2. Flucht, vielleicht aus dem italienischen Piemont, endgültig in einem Land niederlassen mußte, das die protes- tantisch-reformierte Glaubensfreiheit gewährte - aber ohne Hoffnung, je nach Frankreich zurückkehren zu dürfen - ein wahrlich erfüllter und beschaulicher Lebensabend !!! ]; * ... ca. 1630 vermutlich in Vars, + ... nach 1699 [am 22. Nov. & 12. Dez. 1699 in Grebenstein/Hessen in der Rolle des nouveaux refugiés qui sont de présent à Mariendorf des Jacques Giraud genannt] & vermutlich vor 1709 in Marien- dorf [dem Beginn der Kirchenbücher], OO 17. April 1652 Vars/Embrunais/Dauhiné/Frankreich [Mitteilung von Madame Monique David in Vars 2007 [2] ] Pierre CAFFAREL [Eltern: Hugues CAFFAREL, Notaire Royal in der Paroisse [Kirchengemeinde] Vars - Hameaux [Weiler] St. Marcelin], Marchand colporteur et voyageuer en soie [reisender Seidenwarenhändler, angeblich für eine Seidenmanufaktur (Magazin) zu Nimes im Longuedoc, die einem seit der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts dort tatsächlich ansässigen Zweig der Familie CARRAREL gehörte, der ursprünglich ebenfalls aus Vars stammte - was aber wahr- scheinlich eine Legende ist, die aufgrund von Namensgleichheiten entstand, denn auch in Nimes & Montpellier gab es mehrere Pierre CAFFARELS], * ... um 1625 Vars, + ... nach 1664 und vor 22. Sept. 1685 Vars [siehe dazu das Familienbuch CAFFAREL Nr. ... & Ahnenliste Reinhard GERMEROTH Nr. 1814 & 1815] .................................................................................................................................................................................. 12] ? Magdeleine PONS, * ... , + ... , OO ... Jean ASSOUL in Vars, * ... ca. 1620/30, + ... vor 1699
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Quellen / Sources ....................................................................................................................................................................................... 1. Schriftlicher Hinweis Madame Michelle Magdelaine vom Centre d'Analyse et de Mathématique Sociales [CAMS] - Atelier d'Ingénierie des données - Base du Refuge Huguenot [basierend auf den Unterstützungslisten der französischen Refugiés in der Schweiz, Frankfurt am Main und Neu-Ysenburg von 1683-1737] in Paris 2. Schriftliche Mitteilung Madame Monique DAVID in Vars vom 27. März 2007 zu den Familien THOLOZAN, CAFFAREL, BENOIT & GOUBAUD [augrund ihrer Nachforschungen in den Actes Notariales de Vars, Akten der Notare CAFFAREL (Hugues, André, Estienne, Jean I. & Jean II. CAFFAREL) zu Vars und verschiedener Archive] 3. Milbradt, Hilmar: Verpflegungs- und Unterstützungslisten der Hugenotten in Hessen-Kassel [1686-1700]. GDH XV., Heft3/4. Marburg 1937. 4. Eugen Bellon: Vertrieben, verweht, verwurzelt. Die französisch reformierten Einwanderer in Dürmenz 1699-1735. Ge- schichtsblätter des Deutschen Hugenotten-Verweins. Bd. XIX, Heft 2-4. 5. Genealogiesche Internet-Suchmaschine GeneaNet 6. AGHA - Association Genealogique des Hautes Alpes - AGHA.fr - Internet: a] ... ; b] katholische Kirchenregister der Pfarrgemeinde Vars ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------