Der älteste schriftliche Nachweis, in dem der Familienname GERMERODE genannt wird, ist eine Besitzübertragungsurkunde der Nonnen des Klosters Germerode aus dem Jahr 1255. Es folgen weitere mittelalterliche Schriftstücke mit Personen, die den Ortsna-men als Familiennamen tragen. Allerdings lässt sich aus den spärlichen Quellen keine Stammfolge erstellen. Erst ab dem 17. Jahr- hundert, nach dem Dreißigjährigen Krieg, tauchen in den hessischen Kirchenbüchern zusammenhängende Familiendaten auf. Einen unumstößlichen Hinweis, dass es eine Familie GERMERODE bzw. von GERMERODE gegeben hat, bittet die Inhaltsangabe der fol-genden Urkunde aus dem Jahr 1416:
"Landgraf Ludwig [I.] bekundet, daß Apel Appe, landgräflicher Amtmann zu Bilstein, dem Hans von Völkershausen folgende Dör-, fer Güter und Rechte abgekauft hat, die Hans vom Landgrafen zu Lehen trug: Das Dorf Völkershausen mit Gerichten und Rechten jenseits von Wanfried; Laudenbach (Lu-) bei Boyneburg mit Gericht und 18 Hufen (deren Abgaben spezifiziert sind); zu Luderbach (Luderbegke) ein Gut, das jetzt Berwelff innehat (mit spezifizierten Abgaben); weitere Güter, die Hans Westfal,Günter Ziegler inne- haben und Abgaben von Gütern Hermann Ulrichs und Gela Ulrichs; zwei Teile des Dorfes und Gerichtes Ottersbach mit Holz, Feld und 2 1/2 Hufen; das halbe Dorf Hitzelrode (Huczerode). das z.T. denen von GERMERODE versetzt ist, eine Scheunenstätte da- selbst; zu Wellingerode eine Zahl (benannter) Einkünfte; zu Hone zwei Höfe; zu Weidenhausen 3 1/2 freie Hufen und was die Eltern des Hans von Völkershausen daselbst den Dieden [von DIEDE] und denGERMERÖDERN an Höfen und anderem versetzt ha- ben; zu Abterode 1 1/2 Hufen und was die Eltern von Hans dort versetzt haben. Alle diese Dörfer, Güter und Rechte hat Hans dem Landgrafen aufgelassen und gebeten, sie Appe zu verleihen, der sie von ihm gekauft habe, was der Landgraf angesichts der von Appe seinem +Vater Landgraf Hermann [II.] und ihm geleisteten Dienste hierdurch tut.
Siegel des Ausstellers.
Uff den nehisten mittewochen noch dem sontage Misericordia domini a. d. 1416."
Quelle: Regest: Demandt, Regesten 2.1, S. 206/207 Nr. 495. Nr. 2635 von 10004 Regesten / Bearbeitungsstand des Regests: 19.2.2003 Abschrift: Staatsarchiv Marburg Kopiar 4, Nr. 69, Bl. 18-18v. ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
1. Stephanus de GERMARODE [Sohn des gleichnamigen Stephan von GERMARODE]
Kauft am 26. September 1255 in Kreuzburg/Thüringen von Probst Johannes und der Priorissa Hedewidis [Priorin des Prämonstraten-serinnenklosters zu Germerode] für '5 Mark Silber zu Erbrecht eine Hufe [Landes] zu Netra. "Johannes,Probst, Hedewidis, Priorissa und der Konvent der Jungfrauen des Klosters zu Germarode verkaufen an Stephanus, den Sohn des Stephanus de GERMARODE um 5 M. Silber zu Erbrecht ein jährlich 24 ß d zahlende Hufe zu Netre ... " [Netra im Ringgau].
Wird in einer Urkunde der hessischen Landgrafen vom 31. Oktober 1325 genannt:
"Heinrich der jüngere Landgraf des Hessenlandes, überträgt Gottfried von GERMERODE und dessen Erben die Mühle an dem so- genannten Vockenbach mit der Vergünstigung, daß niemand an diesem Bache eine andere Mühle bauen darf, die der seinen schäd- lich oder hinderlich sein könnte."
Siegler: Landgraf Heinrich. - Datum: 1325 in viglia omnium sanctorum.
Wird am 27. November 1437 in einer Urkunde des Augustinerklosters zu Eschwege genannt:
"Heinrich Trudwin und Hermann Glyme bürgen den Junkern genannt von Hoensteyn dafür dass Michel von GERMERODE, wie er versprochen hat, die dem Augustinerkloster zu Eschinwege versetzte, von den genannten Junkern zu Erbe rührende Hufe, inner- halb von 5 Jahren wieder einlöst."
Siegler: Hermanus Nickel, Pfarrer der Bürgen Datum: 1437 Dies sanct Martini ep.
5. Lippus GERMERODT, Bürger zu Eschwege [registriert: er wird zwischen 1476 und 1500 mehrmals in den Abrechnungen der Schult- heißen von Eschwege [1449-1520] als Bürger der Stadt genannt. In den Zinsregistern von Eschwege [1489-1580] findet sich im 16. Jh. der Eintrag:
"... George Teistung, gibt von seinem Hauß jegen dem beinhauß, dorinnen vormals Lips GERMERODT,Jacob und WilhelmWeiner gewohnt haben, 1 alb [ us]"]. * ... ca. 1450, + ... nach 1500 Eschwege.
6. Albrecht von GERMERODE, Förster zu Eschwege [registriert: als Förster des Amtes Bilstein zu Eschwege im Dienste der Land- grafen von Hessen. Wird in einem Forstgeldregister aus dem Jahr 1499 genannt ["forster zu Eschwe"], * ... ca. 1460, + ... nach 1500
7. Henricus GERMERODE, Wilhelmitermönch zu Witzenhausen [registriert: er war 1512 - 1527Mönch des Wilhelmiterklosters zu Witzenhausen. Im Monat April 1527 wird er als "anwesender Bruder [presentes]" benannt und im September 1527 *} im Register der abgefertigten Klosterpersonenen geführt:
"... Henricus von GERMERODE hat 15 Gulden ins Kloster gebracht und ist 15 Jahr darin gewesen", Antrag auf entsprechende Abfindung mit "30 Gulden an Geld und Frucht." (in diesem Jahr wurden die Klöster in Hessen durch die Reformation Landgraf Philipps des Großmütigen aufgelöst], * ... ca. 1490, + ... nach Sept. 1527.
8. Hentz GERMERODT, Bauer zu Walberg [registriert: er wird in der Jahresrechnung des Stiftes Kaufungen aus dem Jahr 1503 als:
"Hentzen GERMERRADT" in Walburg bei Hessisch-Lichtenau gennannt;wird auf Blatt 318r im Salbuch [Registrum censuum imperi- atis monasterii Kauffungen ad annum Domini millesimum quingentesimum decimum novum Michaelis inceptum] des Stiftes zu Ober- kaufungen im Jahre 1519 als ansässig in Walburg genannt:"Uffnome habbern stendige erbzcynße zu Walberg ... Hentz GERME- RODT 1 fertel von einer halben hude landes und von einer weßen zu Rechtelt gelegen, nemlich 3 lyms korns von lande und 1 lyms von der weßen ..." ], * ... ca. 1465, + ... nach 1519 Walberg
9. REYTZE [RITZ] GERMEROT [GERMEOTH], Einwohner zu Walburg [registriert: als "RitzGermeroth" in der Forstgeldauflistung von 1557 & als "Reytze Germerot" in den Walburger Kirchenkompetenzen von 1557], * ... ca. 1510, + ... nach 1557
* ... um 1500 ? [geschätzt], + ... vermutlich 1554. Sein eigentlicher Name war Ber (Per). Nannte sich jedoch nach seinem Her- kunftsort Germerode um in Germerodt. War Pfarrer zu Walburg bei Hess. Lichtenau. Nach eigener Bezeichnung "Ecclesiastes in Wahlbergk". Wird 1544 (5?) - 1552 urkundlich genannt. Bekam 1545"3 Gulden Visitiergeld", OO ... Jutta N., + ... nach 1557 als Witwe [lebt 1557 noch "Jutta, Germerats vidua"]. Kirchenkompetenzen Walburg.
* ... um 1600 ? [geschätzt], + ... nach 1634. Als Schultheis des Hospitals Haina zu Löhlbach 1633/34 in den Kollekten- bucheintragungen der Gemeinde Sippershausen bei Homberg/Eftze bezeichnet. _____________________________________________________________________________________________
Die umfangreichen Quellen 1643, 1647, 1652 und 1659 mit vollständigen Namenslisten
unseres Orten zeigen, dass die "Germeroths" entweder in den Wirren des 30jährigen Krieges
1. Forschungsberichte der Sippel’schen Familienforschung 2. Salbuch des Klosters Kaufungen 3. Ältestes Kirchenbuch der Altstadt Kassel 1565 - 1598 4. Veröffentlichungen der GFKW 5. Veröffentlichungen d. hist. Kommission f. H. u. W.: Die Klöster der Landschaft an der Werra, Marburg 1916 7. Hütteroth, Oskar: Die althessischen Pfarrer der Rermationszeit. .......................................................................................................................................................................................................